MITTEILUNGEN 02/2017

FDA: First-line-Zulassung für Ribociclib beim metastasierten Mammakarzinom

Die FDA hat den CDK4/6-Inhibitor Ribociclib in Kombination mit einem Aromataseinhibitor für die Erstlinien-Therapie postmenopausaler Frauen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem, Hormonrezeptor-positivem und HER2-negativem Mammakarzinom zugelassen.
Die Zulassung basiert auf Daten aus der Phase-III-Studie MONALEESA-2, in der 668 therapienaive Frauen mit den genannten Einschlusskriterien Letrozol und zusätzlich randomisiert entweder Placebo oder Ribociclib erhalten hatten. Die Behandlung mit dem CDK4/6-Inhibitor führte zu einer Reduktion des Risikos für Progression oder Tod um 44%. Bei mehr als der Hälfte der Patientinnen mit messbarer Erkrankung ging die Krankheitslast um mindestens 30% zurück.
Die häufigsten Grad-3/4-Nebenwirkungen unter Ribociclib waren eine Neutropenie, eine Leukopenie und ein Hypertonus.

 

Positives CHMP-Votum für Dabrafenib/Trametinib beim BRAF+-NSCLC

Das Committee for Human Medic­inal Products der europäischen Zulassungsbehörde EMA hat für die Kombination aus dem BRAF-Inhibitor Dabrafenib (Tafinlar®) und dem MEK-Inhibitor Trametinib (Mekinist®) in der Indikation BRAF-positives nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC) eine "positive opinion" ausgesprochen.
BRAF-Mutationen werden bei 1–3% aller NSCLC-Erkrankungen gefunden. Ähnlich wie beim BRAF-positiven Melanom hatte die Kombination in einer Phase-II-Studie eine Ansprechrate von 63,2% und ein progressionsfreies Überleben von median 9,7 Monaten ergeben.

 

Lenalidomid: Zulassungserweiterung zur Erhaltungstherapie nach ASCT

Die EMA erweiterte die Zulassung für den Immunmodulator Lenalidomid (Revlimid®) auf die Erhaltungstherapie bei Patienten mit Multiplem Myelom, die zuvor eine autologe Stammzelltransplantation erhalten haben.
Die Zulassungserweiterung basiert auf den Ergebnissen einer US-amerikanischen und einer französischen Phase-III-Studie, in denen die Erhaltungstherapie das progressionsfreie Überleben solcher Patienten signifikant verlängert hatte. Auch beim Gesamtüberleben war eine Verlängerung zu erkennen, aber die Studien waren für einen formalen Nachweis nicht ausreichend gepowert.

 

Erster biosimilarer monoklonaler Antikörper in der Onkologie zugelassen

Unter dem Handelsnamen Truxima® wurde im Februar 2017 durch die EMA das erste Rituximab-Biosimilar und gleichzeitig der erste biosimilare Antikörper in der Onkologie überhaupt zugelassen. Die Zulassung gilt für alle Indikationen, für die auch das Referenzpräparat MabThera® zugelassen ist (diffus-großzelliges B-Zell-Lymphom, follikuläres Lymphom, chronische lymphatische Leukämie, rheumatoide Arthritis und Granulomatose mit Polyangiitis und mikroskopischer Polyangiitis), und beruht auf umfangreichen präklinischen und klinischen Untersuchungen.
Schätzungen zufolge lassen sich durch Einsatz von Biosimilars in den nächsten fünf Jahren im Bereich der Europäischen Union insgesamt rund 15 Milliarden Euro einsparen.

 

CHMP-Empfehlung für NK1-Rezeptorantagonist als Tablette

Das CHMP der EMA hat eine positive Empfehlung für die Zulassung des oralen NK1-Rezeptorantagonisten Rolapitant (Varuby®) ausgesprochen. Die Tabletten werden zur Prävention von verzögerter Übelkeit und Erbrechen verabreicht und wurden in vier klinischen Studien getestet – in einer davon bei moderat emetogener und in den drei übrigen bei Cisplatin-basierter, hoch emetogener Chemotherapie.

 

CHMP-Empfehlung für Kombinationstherapie mit Daratumumab in der Zweitlinie beim Multiplen Myelom

Das CHMP der europäischen Arzneimittelagentur EMA hat ein positives Votum für eine Erweiterung der Zulassung des CD38-Antikörpers Dara­tumumab (Darzalex®) abgegeben. Daratumumab ist bisher als Monotherapie zur Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom zugelassen, die bereits sowohl einen Proteasominhibitor als auch einen Immunmodulator erhalten haben. Die Zulassungserweiterung betrifft die Kombination von Daratumumab mit einer dieser beiden Substanzklassen in der Zweitlinientherapie bei Patienten, die bereits ein Medikament aus der jeweils anderen Klasse bekommen haben. Sie beruht auf den beiden internationalen Phase-III-Studien CASTOR und POLLUX, in denen die Patienten unter der Daratumumab-Kombination eine deutliche Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (primärer Endpunkt; Hazard Ratio 0,37 bzw. 0,33), des Ansprechens und des MRD-negativen Ansprechens gezeigt hatten.

 

FDA-Zulassung für Nivolumab beim Urothelkarzinom

Die FDA hat den PD1-Checkpoint-Inhibitor Nivolumab (Opdivo®) zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinoms zugelassen. Die Patienten müssen während oder nach einer Platin-haltigen Chemotherapie oder innerhalb von zwölf Monaten nach einer neoadjuvanten oder adjuvanten Platin-haltigen Therapie progredient gewesen sein. Grundlage der Zulassung war eine Phase-II-Studie, in der Nivolumab zu einer Ansprechrate von rund 20% geführt hatte.

 

Glivec® behält Patentschutz bei GIST

Der Tyrosinkinaseinhibitor Imatinib hat im Dezember 2016 seinen Patentschutz in der Indikation chronische myeloische und PH-positive akute lymphatische Leukämie verloren, nicht aber bei gastrointestinalen Stromatumoren (GIST): Hier bleibt Glivec® bis zum Jahr 2021 das einzige in Deutschland zugelassene Imatinib.