Roche Diagnostics stellte Ende Mai 2015 auf der 99. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie in Frankfurt ihren neuen Färbeautomaten VENTANA HE 600 vor, der voraussichtlich im vierten Quartal 2015 in den Markt eingeführt wird. Damit "entstaubt" Roche die 140 Jahre alte Standardfärbung und erleichtert den Blick auf deren eigentliches Ziel, die Beurteilung des Schnittes.

Im Rahmen eines Satelliten-Symposiums erläuterte Johanna Wezgowiec, leitende MTA am Bethesda-Krankenhaus Duisburg, die Probleme der HE-Färbung wie zum Beispiel durch Verschleppung entstandene Artefakte. An ihrem Haus werden 250.000 HE-Färbungen pro Jahr durchgeführt – von nahezu jedem Probenmaterial in der Pathologie. Sie betonte die Bedeutung eines qualitäts-gesicherten, standardisierten Verfahrens und legte in diesem Zusammenhang besonderen Wert auf die Präanalytik. Das Ziel sind konstante, validierte und verifizierte Färbeergebnisse zu jeder Zeit; der Färbeautomat VENTANA HE 600 bedeutet nach ihrer Aussage einen großen Schritt in diese Richtung.

Automatisierter Workflow

Die vier Hauptarbeitsschritte, Anbacken, Entparaffinieren, Färben, Eindecken, laufen vollautomatisch und standardisiert ab. Die Objektträger werden nicht mehr eingetaucht, sondern horizontal liegend mit den für den jeweiligen Arbeitsschritt benötigten Reagenzien bedeckt. Es wird stets frisches Reagenz verwendet, wodurch man eine hohe Reproduzierbarkeit der Färbungen erreicht. Zur weiteren Optimierung der Färbequalität kann bei Bedarf für jedes Objektträger-Tablett im Handumdrehen ein eigenes Färbeprotokoll, das beispielsweise individuell auf die unterschiedliche Schnittdicke und die Beschaffenheit des jeweiligen Gewebes ausgerichtet ist, ausgewählt werden.
Für mehr Arbeitssicherheit im Labor kommen bei allen Arbeitsschritten ausschließlich Xylol- und Alkohol-freie Reagenzien zum Einsatz. Der gesamte Prozess wird in allen Arbeitsschritten sorgfältig überwacht. Entsprechende System- und QM-Berichte dazu können automatisch abgerufen werden.
Die Benutzeroberfläche ist intuitiv bedienbar, die Reagenzien sind durch unterschiedliche Farben und Formen der Reagenzflaschen und nicht zuletzt auch durch eine RFID-Markierung gegen Verwechslung abgesichert. Mit dem Automaten sollen dann sogar Färbungen über Nacht problemlos möglich sein.

Gabriele Egert

Satelliten-Symposium zur HE-Färbung im Rahmen der 99. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie am 19. Mai 2015 in Frankfurt/Main, unterstützt von Roche Dia­gnostics Deutschland GmbH.