DGHO 2014

Vor exakt 10 Jahren wurde mit dem Multi-Target-Enzym-Inhibitor Pemetrexed ein neues Zytostatikum zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) zugelassen. Die kontinuierliche Erhaltungstherapie mit Pemetrexed im Anschluss an eine Induktionstherapie mit Pemetrexed/Cisplatin ist mittlerweile Standard beim fortgeschrittenen Nicht-Platten­epithelkarzinom der Lunge.

In der Bewertung der ESMO Consensus Conferences wird die Erstlinien-Erhaltungstherapie mit Pemetrexed nach einer Induktion mit Pemetrexed/Cisplatin beim fortgeschrittenen, nicht-plattenepithelialen NSCLC aufgrund einer signifikanten Verlängerung des Gesamtüberlebens mit dem höchsten Empfehlungsgrad IA bewertet, so Wolfgang Schütte, Halle-Dölau [1]. Zugelassen wurde Pemetrexed in Europa im September 2004 zunächst in Kombination mit Cisplatin zur Behandlung des malignen Pleuramesothelioms und in Monotherapie in der Zweitlinie beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten NSCLC [2, 3], im April 2008 dann in Kombination mit Cisplatin zur Erstlinientherapie dieser Tumoren – außer bei überwiegend plattenepithelialer Histologie.
In der Zulassungsstudie zur Erstlinientherapie hatte sich nämlich erstmals die Bedeutung der Tumorhistologie gezeigt [4]: Patienten mit Adenokarzinom und großzelligem Karzinom, nicht jedoch solche mit Plattenepithelkarzinomen überlebten unter Pemetrexed/Cis­platin signifikant länger als unter Gemcitabin/Cisplatin. Eine mediane Überlebenszeit von über einem Jahr, wie sie unter Pemetrexed/Cisplatin beim Adenokarzinom erstmals erreicht wurde, bedeutete für die palliative Therapie des fortgeschrittenen NSCLC einen großen Fortschritt, so Schütte.
Auch wegen der guten Verträglichkeit wurde daraufhin die kontinuierliche Weiterbehandlung mit Pemetrexed in Monotherapie in der Phase-III-Studie PARAMOUNT untersucht [5, 6]. Damit stieg die mediane Überlebenszeit ab Beginn der Induktionstherapie auf 16,9 – versus 14,0 Monate ohne Erhaltungstherapie (p=0,0191). Offenbar kann man den durch die Induktionstherapie erreichten Behandlungserfolg mit der Pemetrexed-Erhaltung stabilisieren und die Überlebenszeit von Patienten in der palliativen Situation bei guter Lebensqualität verlängern, so Ingo Tamm, niedergelassener Onkologe in Berlin. Zugelassen wurde die Pemetrexed-Monotherapie im Oktober 2011 zur Erhaltungstherapie des nicht-plattenepithelialen NSCLC, das nach platinhaltiger Erstlinientherapie mindestens stabil ist.
Zusammenfassungen der wichtigsten Studien mit Pemetrexed zu NSCLC und Pleuramesotheliom sowie Informationen zu Wirksamkeit, Sicherheit und Anwendung finden sich im Internet auf www.lilly-pharma.de in der Rubrik Fachservice, auch zum Download.

jfg

Literatur
1. Besse B et al. Ann Oncol 2014; 25: 1475–84.
2. Vogelzang NJ et al. J Clin Oncol 2003; 21: 2636–44.
3. Hanna N et al. J Clin Oncol 2004; 22: 1589–97.
4. Scagliotti GV et al. J Clin Oncol 2008; 26: 3543–51.
5. Paz-Ares L et al. Lancet Oncol 2012; 13: 247–55.
6. Paz-Ares LG et al. J Clin Oncol 2013; 31: 2895–902.
Podiumsgespräch „10 Jahre Alimta: Der NSCLC-Patient im fokus“ im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) am 11. Oktober 2014 in Hamburg, veranstaltet von Lilly, Bad Homburg.