Der monoklonale Antikörper Rituximab (MabThera®) ist seit Langem Standard in der Therapie von Non-Hodgkin-Lymphomen. Seit März 2014 gibt es ihn auch in einer subkutanen Galenik (MabThera SC), die die Therapie erheblich verkürzt und vereinfacht – bei gleicher Wirksamkeit und Sicherheit. Erste Daten aus der PrefMab-Studie zeigen, dass mehr als 80% der Patienten die subkutane Darreichungsform vorziehen. Der Stellenwert von MabThera SC für die klinische Praxis wurde im Rahmen eines Pressegesprächs im Klinikum München-Schwabing erläutert.

In der internationalen PrefMab-Studie sollen unter Federführung der deutschen Studiengruppe indolente Lymphome (StiL) insgesamt 900 Patienten mit follikulärem (FL) oder diffus-großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) aus 28 Ländern (davon 250 in 80 deutschen Zentren) in einem Crossover-Design sowohl subkutan als auch intravenös mit Rituximab behandelt werden. Evaluiert wird die Präferenz der Patienten für die beiden Darreichungsformen. Schon nach Auswertung der ersten 190 Patienten zeigt sich, so Clemens-Martin Wendtner, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Immunologie, Palliativmedizin, Infektiologie und Tropenmedizin am Klinikum München-Schwabing, dass 83% von ihnen den subkutanen Antikörper vorziehen [1]: „Die subkutane Darreichungsform ist ein wichtiger Fortschritt und ermöglicht eine erheblich patientenfreundlichere Therapie.“
Als wichtigste Vorteile der neuen Darreichungsform wurden die deutliche Zeitersparnis, die angenehmere Behandlung und die geringere emotionale Belastung genannt. Die subkutane Gabe von Rituximab dauert nur ungefähr fünf Minuten – gegenüber bis zu sechs Stunden bei der intravenösen Gabe. Die schnellere Rückkehr in den Alltag bedeutet für die meisten Patienten einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität. Aber auch Praxis oder Klinik profitieren von der subkutanen Gabe: MabThera SC wird in einer Fixdosis von 1.400 mg gegeben, sodass die bei der intravenösen Gabe nötige Dosis-Berechnung entfällt. Auch die Nachbeobachtungszeit ist mit rund 15 Minuten sehr kurz. „Durch die subkutane Gabe“, so Wendtner, „wird das Zeitmanagement bedeutend flexibler, und es können deutlich mehr Patienten in der gleichen Zeit behandelt werden.“
Basis für die Zulassung von MabThera SC sind die Resultate der randomisierten SABRINA-Studie [2]. Die Auswertung der zweistufigen Analyse an insgesamt 410 Patienten zeigt, dass Rituximab subkutan ebenso wirksam ist wie i. v.: Unter subkutaner Gabe stellten sich bei 32,7% der Patienten komplette Remissionen (CR/Cru) ein, unter intravenöser Gabe bei 31,7% [3]. Es zeigten sich auch keine Unterschiede bei den Raten für das Gesamtansprechen (SC: 83,4% bzw. i. v.: 84,4 %) oder in Bezug auf die Verträglichkeit. Die erste Dosis von Rituximab muss allerdings nach wie vor i. v. gegeben werden, um bei Unverträglichkeitsreaktionen die Applikation schnell abbrechen zu können.

jfg


Literatur
1. Rummel M et al. 19. EHA 2014, Abstract #P467.
2. Davies A et al. Lancet Oncol 2014; 15: 343-52.
3. Davies A et al. 19. EHA 2014, Abstract #S652.

Klinik-Pressegespräch “Die Lymphomtherapie mit MabThera SC in der klinischen Praxis: Mehr Lebensqualität und wesentlich einfachere Therapie durch subkutane Gabe“ am 5.11.2014 in München, veranstaltet von Roche AG, Gren­zach-Wyhlen.