Interview mit Prof. Hellmut Augustin, Mannheim/Heidelberg (Teil 2): „Selbst kleine Primärtumoren reprogrammieren das Gefäßbett und konditionieren das Endothel, die Ankunft von metastasierenden Tumorzellen vorzubereiten.“
Die Metastasierung von Tumoren gilt als Schlüsselprozess, der therapeutisch häufig den Switch vom kurativen zum palliativen Setting markiert. Trotz der immensen Bedeutung dieses Prozesses ist die Metastasierung relativ schlecht verstanden. Warum etwa metastasieren Tumoren bevorzugt in bestimmte Organe, während andere Organe verschont bleiben? Und warum entstehen Metastasen oftmals erst, wenn der Primärtumor entfernt wurde – etwa beim malignen Melanom oder Mammakarzinom? Prof. Hellmut Augustin und seine Arbeitsgruppe an der Universität Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg erforschen all diese Fragen in präklinischen Modellen. Sie haben bereits spannende Antworten gefunden, die interessante translationale Perspektiven aufzeigen. Dieses Interview ist die Fortsetzung des Interviews in der Ausgabe 4–5/2023 von Trillium Krebsmedizin, das sich der Tumorangiogenese widmete.
Herr Prof. Augustin, was fasziniert Sie am Thema Metastasierung?