Wer ein Laborinformationssystem kauft, erwirbt damit nicht nur eine Software, sondern geht auch eine dauerhafte Kooperation mit einem Software-Unternehmen ein. Die Liste der Auswahlkriterien ist lang, aber welche Themen sind gerade „en vogue“, welche Probleme werden gerne unterschätzt?
Schlüsselwörter: Laborinformationssysteme
Die Kaufentscheidung für ein Laborinformationssystem (LIS) – genau genommen die Entscheidung für einen oder mehrere Softwareanbieter – ist von vielen Kriterien abhängig und hat immer einen Hauch von Abenteuer, dessen Ausgang erst nach vielen Jahren wirklich beurteilt werden kann.
Wirtschaftliche, technische und funktionale Kriterien sind offensichtlich und lassen sich zum Teil in Zahlen ausdrücken. Andere sind eher weich und nur schwer quantifizierbar. Trotzdem müssen gerade auch diese „Soft Skills“ in die Kaufentscheidung einfließen, denn von ihnen hängt die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Anbieter und Anwender ab. Letztendlich gilt es, harte Fakten und weiche Einschätzungen ins Gleichgewicht zu bringen.
Pflichtenheft
Aus den Anforderungen entsteht das Pflichtenheft, das Teil der Ausschreibung ist und den Bewerbern vorgelegt wird. Wenn man in verantwortlicher Position nicht selbst IT-Profi ist, wird man wohl die Unterstützung eines Beratungsunternehmens in Anspruch nehmen. Die Checkliste in Tab. 1 gibt einen ersten Überblick, woran man unbedingt denken sollte.
Vor der Ausschreibung müssen die Anbieter, die eingeladen werden sollen, sorgfältig ausgewählt werden; einige von ihnen stellen sich auf den nächsten Seiten vor. In die Bewertung fließen Informationen zum Unternehmen selbst ein, etwa Wirtschaftskraft, Kontinuität im Markt und die Übernahme von Verantwortung. Durch den Besuch von Referenzlaboren und den Informationsaustausch mit Anwendern können hier wertvolle Eindrücke gesammelt werden. Aber so wichtig diese Kriterien auch sein mögen, so geben sie natürlich keine 100%ige Garantie dafür, dass eine Software auch langfristig weiterentwickelt wird.