Alles für die Sicherheit von Blutprodukten

Produktübersicht Transfusionsmedizin

Jedes Jahr werden in Deutschland rund drei Millionen Liter Blut gespendet. Daraus entstehen vielfältige Blutprodukte,  von denen in der BRD pro Tag (!) etwa 15.000 verabreicht werden. Hinter diesen eindrucksvollen Zahlen verbirgt sich nicht nur ein hoher logistischer Aufwand; sie stellen auch eine große labormedizinische Herausforderung dar.

Labortests dienen in erster Linie der Sicherheit von Spender und Empfänger. Das beginnt mit dem Anämiescreening, da Personen mit einem Hb-Wert unter 135 g/l (Männer) bzw. 125 g/l (Frauen) nicht zur Spende zugelassen werden. Das HemoCue-System von Radiometer liefert in weniger als einer Minute Werte in „Zentrallaborqualität“ direkt vor Ort – sowohl in den Spendeeinrichtungen als auch bei der ambulanten OP-Vorbereitung und intraoperativ.
Der größte labormedizinische Aufwand entfällt naturgemäß auf die Sicherheit der Blutprodukte, die sich wiederum untergliedert in Verwechslungs- und Infektionssicherheit sowie Schutz vor antikörperbedingten Transfusionsreaktionen. Für die lückenlose Nachverfolgung der Blutprodukte werden die Transportboxen neben Barcodes heute zunehmend mit RFID-Chips bestückt. Ortho Clinical Diagnostics bietet als einziger Hersteller auf seinen Vision- und Vitros-Systemen (s. rechte Seite) Blutgruppenbestimmungen einschließlich Antikörpersuche plus Infektionsserologie aus einer Hand. Im Hochdurchsatzbereich für die serologische Infektionsdiagnostik sind vor allem Abbott, Roche und Siemens tätig; beispielhaft wird hier die Automationslösung Quadriga BeFree von Siemens vorgestellt; mit einem robotischen Probenverteiler und bis zu drei schnellen ELISA-Prozessoren kann sie 3.000 Ergebnisse pro Arbeitstag liefern.
Auf der nächsten Doppelseite geben wir einen Überblick über immunhämatologische Systeme von fünf Herstellern mit höchst unterschiedlicher Produktpalette. Sie reicht vom kompakten Tischgerät Magister C24 von Mast für Blutgruppenbestimmung, AK-Suchtest und Kreuzprobe mit einem einzigen Gelkartentyp bis zum Hochdurchsatzautomaten Erythra von Grifols mit hundert Kompatibilitätstests pro Stunde – ein Arbeitspferd für Blutspendeeinrichtungen und große Krankenhäuser. In diesem Zusammenhang sind aber auch die Fertigreagenzien von sifin zu erwähnen, die in großen Blutbanken auf Beckman Coulter PK®-Systemen eingesetzt werden; zusätzlich bietet sifin eine Bedside-Lösung zur Identitätsprüfung an.
Eine Klasse für sich bilden schließlich molekularbiologische Blutgruppennachweise als Ergänzung zur Hämagglutinationsreaktion bei seltenen oder schwach ausgeprägten Blutgruppenmerkmalen (z. B. weak Rh-D). Der schnelle, platzsparende Vollautomat ERY SPOT SSO (sequence-specific oligonucleotides) von BAG kommt sowohl für die Ad-hoc-Spendertypisierung als auch für große Blutbanken infrage. Bei Immucor ist das enorme Spektrum an Blutgruppenmerkmalen hervorzuheben, das mit der Capture-Technologie – einer Art ELISA-Technik in der Mikrotiterplatte – plus molekulardiagnostischer Typisierung mit einem Bioarray erfasst werden kann. Mit der HLA-Typisierung überschreitet das Programm „Seeing Beyond Limits“ die Grenze von der Transfusions- zur Transplantationsmedizin. 

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