Ein interdisziplinärer Ansatz

Untersuchungen des Genoms und seiner Expressionsprodukte stellen inzwischen den goldenen Diagnostikstandard in vielen klinischen Fächern dar. Da die Untersuchungen von unterschiedlichen medizinischen Dienstleistern – seien es Laborärzte oder Pathologen, Virologen oder Humangenetiker – erbracht werden können, bieten die Hersteller neben spezialisierten auch interdisziplinär nutzbare Geräteplattformen an, die der Vielfalt der Auftraggeber Rechnung tragen.

Ein interdisziplinärer Ansatz erscheint auch aus Anwendersicht sinnvoll, denn in einem fächerübergreifenden Diagnostikzentrum lässt sich der Austausch medizinischer und technischer Informationen zwischen Klinikern und Labor­ärzten leichter realisieren und zudem können teure Geräte effi­zienter genutzt werden. Erfahrungsgemäß funktioniert das bei räumlicher Nähe und persönlichem Kontakt am besten.

An Universitäten und in staatlichen Untersuchungseinrichtungen gibt es aber in der Regel Lehrstühle und Abteilungen, die sich auf definierte Teilbereiche fokussieren müssen. Hier ist eine interdisziplinäre Organisation der Molekulardiagnostik nicht immer möglich, selbst wenn dies wirtschaftlicher wäre. Allerdings werden auch kompakte Speziallösungen dank sinkender Geräte- und Reagenzienpreise für Einzeldisziplinen immer erschwinglicher.


Dr. med. Hartmut Campe

Zentrum für Humangenetik und

Laboratoriumsdiagnostik, Martinsried