Automatisierte Gerinnungsdiagnostik

Ausgereifte Technik

Automationssysteme für die Gerinnungsdiagnostik werden nur von wenigen Herstellern angeboten. Umso vielfältiger ist deren Angebot; es reicht vom Tischgerät bis zur Laborstraße. Zwar ist die Zahl der Anbieter nach wie vor überschaubar, doch einige Namen haben sich geändert: Dade Behring wurde von Siemens übernommen, Roche und Stago marschieren inzwischen unter getrennter Flagge.
Das hat Auswirkungen auf die Vermarktungsstrategien: Stago eröffnete am 1. Januar 2012 einen eigenen Vertrieb in Deutschland und Roche entwickelt über die nächsten drei Jahre eine komplett neue Gerätegeneration. Siemens führt zwei innovative Systeme von Sysmex ein. Nur Instrumentation Laboratory ist noch in gewohnter Struktur auf dem Markt – aber ebenfalls mit einem neuen Gerät.
Die Tabelle zeigt, dass diese wenigen Hersteller eine bemerkenswerte Modellvielfalt im Programm haben. Das erscheint angesichts der Heterogenität der Ansprüche auch nötig. Das Anwenderspektrum reicht vom vollautomatisierten Zentrallabor über das Präsenzlabor im kleinen Krankenhaus bis zur Gerinnungsambulanz – von der Patientenselbstüberwachung (die nicht Gegenstand dieser Übersicht ist) ganz zu schweigen.
Dazu kommen einige Besonderheiten der Gerinnungsdiagnostik im Vergleich zur übrigen Laborroutine: Die Breite der Indikationen verlangt ein großes Analysenspektrum, das trotz unterschiedlicher Nachweistechniken auf ein und derselben Automationsplattform bereitgestellt werden muss. Ferner sind die Untersuchungsmaterialien empfindlich und die Ergebnisse werden oft in kürzester Zeit benötigt, so dass sich weite Transportwege verbieten.
All das sind Gründe, warum sämtliche Anbieter sowohl kleine Tischgeräte für den schnellen Einsatz vor Ort als auch große Standgeräte für den „Stand-alone“-Betrieb oder mit Anschlussmöglichkeiten an Laborstraßen anbieten.