Risikofaktor zuckerhaltige Ernährung: Gesüßte Getränke mit MGUS-Risiko assoziiert

Die monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) gilt als eine Vorstufe des multiplen Myeloms und ist mit einer verkürzten Lebensdauer sowie kardialen, renalen, neurologischen und immunologischen Begleit­erkrankungen verbunden. Menschen mit Adipositas haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko dafür, dass ihr MGUS in ein multiples Myelom übergehen könnte [Thordardottir M et al. Blood Adv. 2017;1(24):2186-92]. So überrascht es nicht, dass in der Entwicklung des MGUS die Ernährung eine besondere Rolle zu spielen scheint: In einer Fall-Kontroll-Studie des US-amerikanischen National Health and Nutrition Examination Survey aus den Jahren 1988 bis 2004 stellte sich heraus, dass das Trinken von zuckergesüßten Erfrischungsgetränken (Odds Ratio [OR] 1,34; 95%-Konfidenzintervall [95%-KI] 1,00–1,78; p < 0,05), zuckergesüßten Softdrinks (OR 1,41; 95%-KI 1,01–1,96; p = 0,04) und mit Süßstoff versetzten Softdrinks (OR 1,55; 95%-KI 1,04–2,33; p = 0,03) mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von MGUS assoziiert war [Joseph JM et al. Blood Adv. 2024;8(3):538-48]. Umgekehrt senkte in dieser Untersuchung bei 373 MGUS-Patienten und 1.406 Vergleichspersonen eine ausgewogene Ernährung das MGUS-Risiko: Vollkornbrot, -reis und Haferflocken (OR 0,70; 95%-KI 0,48–1,00; p < 0,05), Obst und Gemüse (OR 0,69; 95%-KI 0,52–0,93; p = 0,02), Gemüse (OR 0,75; 95%-KI 0,56–0,99; p < 0,05), Tomaten (OR 0,72; 95%-KI 0,51–1,00; p < 0,05) und Kreuzblütlergemüse (OR 0,44; 95%-KI 0,26–0,74; p < 0,01). Die Forschenden weisen darauf hin, dass aufgrund des Studiendesigns kein kausaler Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem MGUS-Risiko hergestellt werden kann. Deshalb seien weitere Studien nötig, die zum Beispiel den Einfluss von körperlicher Bewegung auf die Krankheitsentstehung mitberücksichtigen.

Sabrina Kempe