Mammografie-Screening - Brustkrebsfrüherkennung: wirksam, aber noch zu wenig genutzt

Frauen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren haben alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammografieuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs. Laut einer Studie des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) und der Universität Münster ist die Brustkrebssterblichkeit bei Frauen, die am Screening-Programm teilnehmen, zwischen 20 und 30 % niedriger als bei jenen, die nicht daran teilnehmen. Dies wird in einer gemeinsamen Pressemitteilung des Berufsverbands Deutscher Pathologinnen und Pathologen e. V. (BDP) und des Berufsverbands der Deutschen Radiologie e. V. (BDR) berichtet. Der Nutzen des Screenings übersteige für die teilnehmenden Frauen daher deutlich das sehr geringe zusätzliche Brustkrebsrisiko durch die Strahlung bei der Untersuchung, so das Fazit des BfS. Hierfür vorausgesetzt seien strenge Qualitätsanforderungen. Laut BDP-/BDR-Pressemitteilung ist das Mammografie-Screening-Programm das erste systematische Krebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland, das sich konsequent an europäischen Qualitätsstandards orientiert. Trotz allem nimmt nur die Hälfte der anspruchsberechtigten Frauen teil. BDP und BDR fordern daher Maßnahmen, um die Teilnahmezahlen zu steigern, die interdisziplinäre Zusammenarbeit konsequent auszubauen und neue oder weiterentwickelte technische Verfahren dahingehend zu prüfen, ob sie die Brustkrebsfrüherkennung weiter verbessern können. Bereits im Jahr 2024 berichtete zudem das BfS, dass das Mammografie-Screening die Sterblichkeit an Brustkrebs auch bei jüngeren Frauen senken könne. Das BfS empfiehlt daher, die untere Altersgrenze für die Teilnahme am Screening-Programm von 50 auf 45 Jahre herabzusetzen. Dies wird derzeit vom Gemeinsamen Bundesausschuss geprüft.

Sabrina Kempe