EU-Zulassung für Crizanlizumab zur Prävention vaso-okklusiver Krisen bei Sichelzellkrankheit

Die Europäische Kommission hat den monoklonalen Antikörper Crizanlizumab zur Prävention rezidivierender vaso-okklusiver Krisen (VOC) – auch Schmerzkrisen genannt – bei Patienten mit Sichelzellkrankheit (sickle cell disease, SCD) ab 16 Jahren zugelassen. Crizanlizumab wird als Zusatztherapie zu Hydroxyurea/Hydroxycarbamid (HU/HC) oder als Monotherapie bei Patienten eingesetzt, für die HU/HC unzureichend oder nicht geeignet ist.
Crizanlizumab bindet an das Zell-adhäsionsprotein P-Selektin, das eine zentrale Rolle in der Pathophysiologie der SCD spielt. Die komplexen Zell-Zell- und Zell-Endothel-Interaktionen bei SCD führen letztlich zu Gefäßverschlüssen mit weitreichenden Folgen überall im Körper.  Klinische Daten belegen die Reduktion der medianen jährlichen Rate der VOC und damit verbundener Klinikaufenthalte unter Crizanlizumab. Die SCD gilt als seltene Erkrankung, von der etwa 50.000 Menschen in Europa betroffen sind.