Für das Vorhaben „Hannover experimental lung research project (XHaLe)“ erhält Prof. Dr. Danny Jonigk (Institut für Pathologie) von der Europäischen Union die sehr begehrte Wissenschaftsförderung „Consolidator Grant“ des European Research Council und somit eine Zuwendung von rund zwei Millionen Euro. Darüber hinaus bekommen vier weitere MHH-Teams insgesamt mehr als 1,5 Millionen Euro für ihre Forschungen in neuen europäischen Verbünden.
XHaLe hat das Ziel, bisher unheilbare Lungenerkrankungen zu heilen. Dafür werden in den kommenden fünf Jahren 700 kranke Lungen untersucht, die im Rahmen von Transplantationen Patienten entnommen werden. Das Team um Prof. Jonigk untersucht den Mechanismus der sogenannten Fibroisierung, der im Zentrum des Krankheitsgeschehens steht. Dies ist die krankhafte starke Vermehrung des Bindegewebes in der Lunge, aufgrund derer die Lunge nicht mehr richtig funktioniert. Bei diesem Prozess spielen Makrophagen eine Schlüsselrolle. Diese Zellen sollen mithilfe der sogenannten Genschere so verändert werden, dass sie den Krankheitsverlauf aufhalten beziehungsweise rückgängig machen können. Langfristig sollen diese Makrophagen den betroffenen Patienten per Infusion oder Inhalation in therapeutischer Absicht verabreicht werden können. Professor Jonigk konzentriert sich mit seinem Team aber auch auf die Gesamtheit aller Entzündungszellen, die in den explantierten Lungen vorkommen.
Quelle: Pressemitteilung Medizinische Hochschule Hannover