66 Millionen Euro für das Berliner Spin-Off T-knife

Von der ersten Idee im biomedizinischen Labor bis zur Therapie ist es meist ein langer Weg. Es braucht Zeit – und vor allem auch viel Geld. Seit etwa 20 Jahren arbeiten Wissenschaftler*innen des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin um Professor Thomas Blankenstein an der Entwicklung neuer Krebstherapien mit Hilfe von körpereigenen Immunzellen, deren Rezeptoren zuvor im Labor gentechnisch verändert wurden. Blankenstein untersucht, ob diese modifizierten T-Zellen die Krebsentwicklung stoppen können. Vor zwei Jahren hat der Wissenschaftler gemeinsam mit Elisa Kieback und Holger Specht sowie mit Unterstützung der Ascenion GmbH das Unternehmen T-knife gründet. Das Biotech-Start-Up mit inzwischen 18 Mitarbeiter*innen möchte neuartige, hochentwickelte Krebstherapeutika zur Behandlung von Tumoren auf der Basis von T-Zell-Rezeptoren entwickeln. Jetzt erhält T-knife von vier Wagniskapitalfonds Kapital in Höhe von insgesamt 66 Millionen Euro.
T-knife entwickelt eine neue Generation adoptiver T-Zell-Therapien zur Behandlung solider Tumore. Mit Hilfe einer eigenen HuTCR (Humanized T-Cell Receptor)-Plattform – Mausstämme, deren T-Zellen ausschließlich humane T-Zell-Rezeptoren tragen – sollen hochwirksame und sichere Therapeutika auf Basis dieser T-Zell-Rezeptoren (TCRs) auf den Markt gebracht werden. Das Unternehmen hat präklinisch bereits den Proof of Concept erbracht und mit der klinischen Prüfung für seinen führenden TCR-Kandidaten begonnen. Darüber hinaus hat T-knife die Plattform für mehr als 90 Tumortargets validiert. Mehrere daraus resultierende Arzneimittelkandidaten befinden sich in präklinischer Entwicklung. Bis 2022 plant das Unternehmen, drei weitere TCRs in die Klinik zu bringen.


Quelle: Pressemitteilung Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft 08/2020