Strenge Strahlenschutzmaßnahmen einhalten: Erhöhtes Blutkrebsrisiko durch CT-Untersuchungen bei jungen Menschen

Die Ergebnisse der multinationalen EPI-CT-Studie mit 948.174 Unter-22-Jährigen würden einen eindeutigen Zusammenhang aufweisen zwischen der Strahlendosis für das Knochenmark bei Computertomografie(CT)-Untersuchungen und dem Risiko, an myeloischen und lymphoiden Malignomen zu erkranken [Bosch de Basea Gomez M et al. Nat Med. 2023;https://doi.org/10.1038/s41591-023-02620-0], erklärte Prof. Michael Hauptmann vom Institut für Biometrie und Registerforschung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) in einer Pressemitteilung der Universität. Diese Ergebnisse ließen darauf schließen, dass eine heute übliche Untersuchung (mit einer durchschnittlichen Knochenmarkdosis von etwa 8 mGy) das Risiko, an diesen Krebsarten zu erkranken, um etwa 16 % erhöht, heißt es weiter. Einen ähnlichen Zusammenhang konnte Hauptmann in den zuvor veröffentlichten Ergebnissen der EPI-CT-Studie beim Hirntumorrisiko finden [Hauptmann M et al. Lancet Oncol. 2023;24(1):45-53]. Die Studienautor:innen fordern deshalb, weiterhin strenge Strahlenschutzmaßnahmen anzuwenden, insbesondere bei den jüngsten Patient:innen. „Das Verfahren muss – unter Berücksichtigung möglicher Alternativen – ordnungsgemäß begründet und optimiert werden, um sicherzustellen, dass die Dosis so niedrig wie möglich gehalten wird und gleichzeitig eine gute Bildqualität für die Diagnose erhalten bleibt“, erklärte Hauptmann.

Sabrina Kempe