Einheitlicher Farbcode für Blutentnahmeröhrchen

Laboratoriumsmedizinische Untersuchungen bilden die Grundlage für bis zu 70% aller Diagnosen und Therapieentscheidungen. Passend zu den jeweiligen Anforderungen müssen geeignete Entnahmeröhrchen verwendet werden, welche seit Jahrzehnten zur einfachen Unterscheidung farblich codiert sind. Historisch bedingt gab es bisher aber zwei verschiedene Farbcodierungen.
Durch langjährige internationale Bemühungen vieler Beteiligter aus Fachgesellschaften, dem Gesundheitswesen und der Industrie ist es im Jahr 2017 gelungen, sich auf einheitliche Farbcodes für Entnahmegefäße zu verständigen, die in der DIN EN ISO 6710:2017-12 festgelegt sind. Die Umsetzung dieser Norm trägt wesentlich zur Erhöhung der Prozess- bzw. der Patientensicherheit bei und hilft überflüssige Blutentnahmen zu vermeiden. Im Rahmen einer Umstellung sollte im Sinne des Patient Blood Managements auch die Größe der Blutentnahmegefäße dem Stand der Technik angepasst werden.
Alle Hersteller bieten bereits entsprechend farbcodierte Röhrchen an; dennoch schreitet die Vereinheitlichung aufgrund der Bedenken der Gesundheitseinrichtungen bezüglich eines Umstellungsprozesses nur langsam voran.
Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) empfiehlt die Umsetzung der Norm bis zum Ende des Jahres 2019. Sie unterstützt den Prozess aktiv und fördert den Dialog zwischen ihren Fachvertretern und Vertretern der Hersteller.
Für einen Erfahrungsaustausch stehen Fachvertreter der DGKL unter farbcode_blut[at]dgkl[dot]de gerne zur Verfügung.


Dr. med. Alexander von Meyer
Sprecher der AG Extraanalytische Qualität